Sizilianische Dichterschule

Als Sizilianische Dichterschule (Scuola siciliana) bezeichnet man eine Gruppe von Dichtern, die besonders von 1220 bis 1250 aktiv war.

Die etwa 30 Autoren, die ihr zugerechnet werden, gehörten zum Umkreis des Hofes von Kaiser Friedrich II., an dem sich kulturelle und literarische Einflüsse aus Südfrankreich (Trobadordichtung) und der arabisch-muslimischen Welt mit dem normannischen und dem griechischen Erbe vermischten. Auch wenn sie als „sizilianisch“ bezeichnet werden, finden sich unter ihnen ebenso Apulier, Kalabresen und Toskaner. Die Bezeichnung „sizilianisch“ geht auf Dante zurück: „[...] weil Alles, was die Italer dichten, sicilisch genannt wird [...]“[1] Gemeinsam ist den Autoren ihre Zugehörigkeit zur Hofkanzlei des Kaisers, der selbst einige Gedichte verfasste, von denen fünf überliefert sind.[2] Im Gegensatz zu den zeitgenössischen (armen) professionellen Spielleuten ging es den rhetorisch gebildeten Hofjuristen um die Demonstration der eigenen Kunstfertigkeit.[3]

Von der provenzalischen Dichtung wurden einige lyrische Formen, die Amorkonzeption und die Dichtungstheorie übernommen und modifiziert.

  1. https://de.wikisource.orgview_html.php?sq=War_Crimes&lang=de&q=De_vulgari_eloquentia/I._Buch_–_Zwölftes_Kapitel
  2. Volker Kapp (Hrsg.): Italienische Literaturgeschichte. Metzler, Stuttgart; Weimar 2007, S. 13.
  3. Manfred Hardt: Geschichte der italienischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, S. 27.

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